13. März 2025

Plettenberg


Ein Naturwunder in Baden-Württemberg: Der Plettenberg

Der Plettenberg in der Schwäbischen Alb ist ein beeindruckender Berg mit einer Höhe von 1001,7 Metern. Er ist umgeben von charmanten Ortschaften wie Schömberg, Dotternhausen, Roßwangen, Hausen am Tann und Ratshausen. Der Berg bietet eine atemberaubende Landschaft mit Wacholderheiden, seltenen Pflanzen wie Silberdisteln und Golddisteln, sowie einer Vielzahl von Schmetterlingen, darunter der Große Perlmuttfalter und der Himmelblaue Bläuling.

Ein besonderes Highlight ist das Naturschutzgebiet Plettenkeller, das eine unberührte Wald- und Mooslandschaft sowie große Kalkfelsen und seltene Bärlappgewächse bietet. Trotz des industriellen Kalksteinabbaus auf dem Plettenberg bemühen sich Umweltschützer und Bürgerinitiativen, die natürliche Schönheit des Berges zu erhalten.

Der Plettenberg ist ein fantastisches Ausflugsziel mit einem Grillplatz, einem kleineren Spielplatz, einer Hütte und vielen Wiesen, die zum Wandern einladen. Die Plettenberghütte bietet eine gemütliche Rastmöglichkeit und ist an Sonn- und Feiertagen ganzjährig geöffnet. Hier kann man tolle Bilder von der Natur und den Tieren machen und die atemberaubende Aussicht genießen.

Geographie und Geomorphologie

Der Plettenberg ist von den charmanten Ortschaften Schömberg, Dotternhausen, Roßwangen (ein Stadtteil von Balingen), Hausen am Tann und Ratshausen umgeben. Der Berg selbst besitzt drei Gipfelpunkte: den mittleren Hauptgipfel, der heute 1002 Meter hoch ist, den nördlichen Gipfel (Roßwanger Hörnle) mit 988 Metern, und den südlichen Gipfel (Ratshauser Hörnle) mit 999 Metern. Die atemberaubende Landschaft bietet vielfältige Möglichkeiten für Wanderungen und Natursichtungen. Ursprünglich erreichte der Hauptgipfel sogar eine Höhe von 1005 Metern, bevor der Gipfel teilweise abgetragen wurde.

Natur und Artenvielfalt

Auf der Hochfläche des Plettenbergs findet man neben einigen Wacholderheiden auch seltene Pflanzen wie Silberdisteln und Golddisteln, die unter Naturschutz stehen. Diese einzigartige Flora bietet Lebensraum für eine Vielzahl von Schmetterlingen, darunter der Große Perlmuttfalter und der Himmelblaue Bläuling. Unterhalb der Hochfläche ist der Berg mit einem dichten Mischwald bedeckt, der vor allem aus Buchen, Fichten und Weiß-Tannen besteht. Im Frühling verzaubert der Bärlauch die Hänge des Plettenbergs mit seinem intensiven Duft.

Die Vielfalt an Schmetterlingen, die auf dem Plettenberg anzutreffen sind, ist beeindruckend. Neben den bereits genannten Arten kann man auch den Grünen Zipfelfalter, den Rundaugen-Mohrenfalter, das Kleine Fünffleck-Widderchen und viele andere beobachten. Diese Schmetterlingsarten tragen zur biologischen Vielfalt des Gebiets bei und sind ein Indikator für eine intakte Umwelt.

Plettenkeller und Naturschutzgebiet

Am sogenannten Plettenkeller, einer über 100 Meter hohen Felswand natürlichen Ursprungs, ereignete sich im Jahr 1851 ein bedeutender Bergsturz. Auch im Jahr 2013 gab es einen kleineren Felssturz in diesem Gebiet. Das Plettenkeller-Gebiet einschließlich eines schmalen Streifens auf der angrenzenden Hochfläche wurde im Jahr 1984 zum Naturschutzgebiet erklärt. Mit einer Größe von 37,5 Hektar bietet es eine unberührte Wald- und Mooslandschaft, große heruntergestürzte Kalkfelsen, Blockhalden und seltene Bärlappgewächse.

Kalksteinabbau und Umweltschutz

Seit über einem Jahrhundert wird auf dem Plettenberg Kalkstein zur Zementproduktion abgebaut. Die Materialseilbahn Dotternhausen-Plettenberg transportiert täglich etwa 3000 Tonnen Kalkstein von der Hochfläche ins Zementwerk Dotternhausen. Trotz des industriellen Eingriffs bemühen sich Umweltschützer und Bürgerinitiativen, den Erholungswert und die natürliche Schönheit des Plettenbergs zu erhalten. Rekultivierungsmaßnahmen, wie das Anpflanzen junger Bäume und der Einsatz von Schafherden, tragen dazu bei, die Flora und Fauna langfristig zu schützen.

Materialseilbahn Dotternhausen-Plettenberg

Die Materialseilbahn wurde im Jahr 1942 erbaut und 1971 modernisiert. Sie verläuft von der Westseite des Plettenbergs bis ins Zementwerk in Dotternhausen und überquert dabei unter anderem die Bundesstraße 27. Es ist eine Waggonrundlaufseilbahn mit 65 Lorenwagen, die jeweils ein Fassungsvermögen von 1,7 Tonnen haben. Eine vollständige Erneuerung der Seilbahn wurde im September 2020 durchgeführt, um die Beförderungsleistung zu verbessern, ohne die Abbaumenge zu erhöhen. Es wurde auch eine Möglichkeit geschaffen, mit der Seilbahn Personen zu transportieren. Dennoch konnten die Lärmemissionen im nicht akzeptablen Bereich bislang nicht reduziert werden, weshalb der Regelbetrieb weiterhin nicht aufgenommen werden konnte.

Fernmeldeturm und Telekommunikation

Die Deutsche Funkturm GmbH, eine Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG, betreibt auf der Nordspitze des Plettenbergplateaus einen 158 Meter hohen Fernmeldeturm aus Stahlbeton. Der Fernmeldeturm, der 1980 erbaut wurde, ist nicht nur ein markantes Bauwerk, sondern auch ein wichtiger Knotenpunkt für die Telekommunikation in der Region.

Ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber

Der Plettenberg bietet zahlreiche Wanderwege und Aussichtspunkte, die einen grandiosen Ausblick auf die umliegende Landschaft ermöglichen. Die Plettenberghütte ist ein beliebter Rastplatz für Wanderer und bietet eine ideale Gelegenheit, die Natur in vollen Zügen zu genießen. Besonders der Ausblick von den verschiedenen Gipfelpunkten ist atemberaubend und lädt zum Verweilen ein.

Historisches und Wissenswertes

Neben der atemberaubenden Natur hat der Plettenberg auch historische und kulturelle Schätze zu bieten. So befindet sich am südlichen Gipfel die Burgstelle Burgstall, die von längst vergangenen Zeiten zeugt. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Sagen und Legenden, die sich um den Plettenberg ranken und die reiche Geschichte der Region widerspiegeln.


Der Plettenberg: Ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber

Der Plettenberg, ein markanter Berg in der Region Oberes Schlichemtal, ist ein Hauptziel für Touristen und Wanderer. Der Gipfel des Plettenbergs ragt weit aus der Linie des Albtraufs heraus und bietet zahlreiche Wanderwege, die die Besucher auf die Hochfläche führen, welche von allen Seiten gut erreichbar ist. Besonders herausfordernde Steilaufstiege wie die von Ratshausen, Schömberg (Känzele) und Dotternhausen (Eselsteigle/Russawägle) verlangen Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, da sie jeweils knapp 400 Höhenmeter überwinden. Auf etwa halber Strecke der Auffahrt von Dotternhausen aus lädt ein kleiner Brunnen, der vom Schwäbischen Albverein, Ortsgruppe Dotternhausen, erbaut wurde, zur Erfrischung ein.

Zwei Hauptwanderwege des Schwäbischen Albvereins, der Hauptwanderweg 1 (Schwäbische-Alb-Nordrand-Weg) und der Hauptwanderweg 3 (Main-Neckar-Rhein-Weg), verlaufen über den Plettenberg. Diese Wanderwege bieten nicht nur eine hervorragende Gelegenheit, die natürliche Schönheit der Region zu erkunden, sondern auch die reiche Flora und Fauna des Plettenbergs zu entdecken. Geführte Wanderungen werden vom NABU und dem Schwäbischen Albverein angeboten, bei denen Besucher von fachkundigen Führern mehr über die Geschichte, Geologie und die Tier- und Pflanzenwelt des Plettenbergs erfahren können.

Die Aussicht vom Plettenberg ist bei gutem Wetter atemberaubend. Man kann den Schwarzwald, die Vogesen, das Albvorland bis hinter Stuttgart, die anderen Albberge, Oberschwaben, die Bodenseeregion und die Alpen sehen. Besonders empfehlenswerte Aussichtspunkte sind die baumfreien Steilkanten des Berges, wie das Ratshausener Hörnle oder das Gipfelkreuz des Roßwanger Hörnle. Diese Aussichtspunkte bieten Panoramablicke, die besonders bei Sonnenauf- und -untergang spektakulär sind.

Die Plettenberghütte, die sich seit 1967 auf dem Berg befindet, bietet eine gemütliche Rastmöglichkeit und ist an Sonn- und Feiertagen ganzjährig geöffnet. Sie verfügt über eine Grillstelle und einen kleinen Spielplatz, was sie zu einem idealen Ausflugsziel für Familien macht. Da die Hütte nicht an das Wassernetz angeschlossen ist, wird Regenwasser für die Toilettenspülungen genutzt und Trinkwasser in Kanistern zur Hütte gebracht. Trotz der einfachen Ausstattung bietet die Plettenberghütte einen charmanten Rückzugsort für Wanderer, die eine Pause inmitten der Natur einlegen möchten.

Der Plettenberg ist auch historisch und kulturell bedeutsam. Der Berg wird von den Einheimischen „Bloachta“ genannt, eine Dialektform des alten Namens „Plaikten“, der vermutlich keltischen Ursprungs ist. Auf dem Berg gibt es Reste der Burg Plettenberg aus dem 12. Jahrhundert und eine vorgeschichtliche Befestigungsanlage im Bereich des Fernmeldeturmes. Diese historischen Stätten bieten einen faszinierenden Einblick in die Vergangenheit der Region.

Ein besonderes Ereignis ist die jährliche Sonnwendfeier, die um den 21. Juni herum vom Schwäbischen Albverein Dotternhausen veranstaltet wird. Dabei wird ein großes Feuer entzündet, das bei guter Sicht auch im Tal und vom Vorland aus weit sichtbar ist. Diese Feier ist nicht nur ein traditionelles Ereignis, sondern auch eine Gelegenheit für die Gemeinschaft, zusammenzukommen und die Natur zu genießen.

Der berüchtigte Räuber Hannikel soll den Plettenberg heimlich aufgesucht haben, um Heilkräuter zur Wundversorgung zu pflücken. Seither wird das auf dem Plettenberg wachsende Johanniskraut auch „Hannikelkraut“ genannt. Diese und andere Sagen und Geschichten verleihen dem Plettenberg einen Hauch von Mystik und Romantik.

Der Plettenberg bietet nicht nur spektakuläre Naturerlebnisse, sondern auch einen Einblick in die Geschichte und Traditionen der Region. Er ist ein Muss für jeden Natur- und Wanderliebhaber, der die Schönheit und die Geschichten der Schwäbischen Alb erleben möchte.