Täbingen: Ein Charmantes Dorf mit Geschichte und Herzlichkeit
Täbingen ist ein idyllischer Stadtteil von Rosenfeld im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg, Deutschland. Südlich von Rosenfeld gelegen, bezaubert dieser Ort mit seiner reichen Geschichte, beeindruckenden Bauwerken und einer Gemeinschaft herzlich-freundlicher Menschen.
Geographie
Täbingen umfasst neben dem Hauptort auch die Wohnplätze Danneckershof und Fischersmühle, die harmonisch in die malerische Landschaft eingebettet sind.
Geschichte
Täbingen wurde erstmals im Jahr 793 erwähnt und ist ein Ort mit einer bewegten Geschichte. Im Spätmittelalter markierte Täbingen die Grenze zwischen der Grafschaft Hohenberg und dem württembergischen Amt Rosenfeld. Der Ort war in einen hohenbergischen und einen württembergischen Teil geteilt, mit bedeutenden Adelsfamilien wie den Rittern von Täbingen, den Herren von Sinkingen und später den Herren von Ehingen und Laibenberg.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Täbingen fast vollständig entvölkert, jedoch wurde der Ort durch Bewohner der Nachbarorte sowie durch österreichische und schweizerische Siedler wiederbelebt. Die Familie Sämann spielte eine wesentliche Rolle bei der Wiederbelebung des Dorfes. Vogt Martin Sämann, auch bekannt als reichster „Bauernkönig“ Württembergs, war eine herausragende Figur, die maßgeblich zur Entwicklung des Ortes beitrug. Die Familie baute mehrere neue Höfe und erwarb das Adelsgut.
Die Kirche in Täbingen hat ihre Ursprünge in der Hofkapelle des Täbinger Meierhofes. Im 16. Jahrhundert wurde der Ort evangelisch und gehörte zur Pfarrei in Gößlingen. 1738 wurde Täbingen eine eigenständige Kirchengemeinde. Die heutige Kirche wurde 1834 erbaut und Teile der alten Kapelle blieben im Turmsockel erhalten. 1838 wurde außerdem ein Rat- und Schulhaus errichtet.
1808 wurde Täbingen dem Oberamt Rottweil zugeordnet, 1938 dem Landkreis Balingen, der 1973 im Zollernalbkreis aufging. Am 1. Januar 1975 erfolgte die Eingemeindung nach Rosenfeld im Zuge der Gemeindereform in Baden-Württemberg.
Bauwerke
Ein besonderes Wahrzeichen des Ortes ist die Karsthans-Kirche, eine klassizistische Emporenkirche, die 1834 erbaut wurde. Sie beeindruckt mit einer frühromantischen Orgel und einem markanten Turm, der von einer früheren Kirche übernommen wurde. Die Kirche ist nicht nur architektonisch beeindruckend, sondern auch historisch bedeutsam.
Religion
Die Karsthans-Kirche ist ein zentraler Punkt des spirituellen Lebens in Täbingen. Der Freiburger Arzt Johannes Murer, bekannt als „Karsthans“, predigte hier bereits 1523 und starb als Märtyrer für das Evangelium. Diese historische Verbindung zur Reformation verleiht der Kirche eine besondere Bedeutung.
Die katholischen Einwohner von Täbingen gehören heute zur Gemeinde St. Verena in Dautmergen, wodurch eine harmonische religiöse Vielfalt im Dorf besteht.
Wirtschaft und Infrastruktur
Täbingen kann stolz auf seine traditionsreiche Dorfschmiede sein, die von der Familie Rauscher betrieben wurde. Der öffentliche Nahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) sichergestellt, wobei die Gemeinde in der Wabe 330 liegt. Diese gute Anbindung macht den Ort besonders attraktiv für Besucher.
Persönlichkeiten
Täbingen hat im Laufe der Jahre einige bemerkenswerte Persönlichkeiten hervorgebracht, die zur Geschichte und Kultur des Ortes beigetragen haben:
- Hailwig von Täbingen: Hochverehrte Armenmutter und Seelsorgerin des späten Mittelalters.
- Ursula Häsin: Opfer der Hexenprozesse, 1592 in Rottweil hingerichtet. Ihre Rehabilitierung erfolgte posthum durch den Rat der Stadt Rottweil im Jahr 2015.
- Martin Sämann: Reichster „Bauernkönig“ Württembergs und Neubegründer des Dorfes, bekannt für seinen Einfluss auf die Entwicklung Täbingens.
- Hans Sautter: Bauer und Astronom, dessen Beiträge in der Astronomie noch heute gewürdigt werden.
- Christoph Friedrich Kausler: Professor der Mathematik und Freund Friedrich Schillers, der durch seine wissenschaftliche Arbeit und Freundschaft mit Schiller bekannt wurde.
- Gustav Bossert der Ältere: Mentor der württembergischen Kirchen- und Landesgeschichtsforschung, der wesentliche Beiträge zur Erforschung der Geschichte Württembergs geleistet hat.
- Hermann Häußler: Eisenbahn-Pionier, dessen Arbeit für den Ausbau des Eisenbahnnetzes von großer Bedeutung war.
- Jakob Hermann Fuoss: Professor der Medizin, der nach England auswanderte und dort seine Karriere fortsetzte.
- Werner-Ulrich Deetjen: Pfarrer/Dekan und Kirchenhistoriker, der durch seine kirchliche Arbeit und historischen Forschungen bekannt wurde.
Täbinger Liacht-Hexa
Die Täbinger Liacht-Hexa wurden am 12. September 2008 gegründet und bereichern seitdem die Dorfgemeinschaft mit ihren Aktivitäten während und außerhalb der Fasnetssaison. Die Gruppe entstand aus einer Idee von Judith Wachter, die zusammen mit Manuela Sommerfeld, Kathrin Wachendorfer und Katja Holweger den Wunsch nach einer eigenen Hexenfigur verwirklichte. Die Liacht-Hexa sorgen mit Workshops, Grillfesten und Ausflügen für ein aktives Vereinsleben und sind fest in die Dorfgemeinschaft eingebunden.
Täbingen ist nicht nur ein Ort mit tiefen historischen Wurzeln, sondern auch ein lebendiges Dorf mit einem starken Gemeinschaftsgefühl und einer beeindruckenden Landschaft. Die freundlichen Bewohner tragen dazu bei, dass Täbingen ein wunderbares Ziel für Besucher und ein bezaubernder Wohnort ist. Hier findet man nicht nur Ruhe und Erholung, sondern auch eine herzliche Gemeinschaft, die jeden willkommen heißt.